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Umfrageergebnis anzeigen: Sollten Minderjährige weiterhin rekrutiert werden dürfen?
Ja, inklusive Auslandseinsatz (wenn freiwillig). 4 20,00%
Ja, aber weiterhin ohne Waffeneinsatz. 8 40,00%
Nein, Jugendliche sind noch zu lebensfremd. 5 25,00%
Nein, das Eintrittsalter sollte sogar noch erhöht werden. 3 15,00%
Teilnehmer: 20. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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Alt 4. March 2014, 22:55   #1
autopoiesis
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Standard Rekrutierung Minderjähriger

Ihr habt sicherlich davon gehört, dass Anfang dieses Jahres eine Debatte über das Mindestalter von Bundeswehrsoldaten angestoßen wurde.

Die Bundeswehr hat in den vergangenen drei Jahren mehr als 3000 minderjährige Soldaten rekrutiert. Allein im Jahr 2013 wurden 1032 17-Jährige eingestellt. Allerdings werden die minderjährigen Rekruten nur an der Waffe ausgebildet; Auslandseinsätze oder Waffengebrauch im Inland sind ihnen strengstens untersagt.

Zu den parlamentarischen Kritikern der Praxis gehören, neben der Linken und den Grünen, etwa der SPD Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels, der sich dafür einsetzt, dass künftig keine Minderjährigen mehr von der Bundeswehr rekrutiert werden, und damit auf Widerstand in der Union stößt. Seine Partei trete dafür ein, dass die UN-Kinderrechtskonvention auch in Deutschland in vollem Umfang umgesetzt werde, wozu auch der Verzicht auf die Rekrutierung Minderjähriger gehöre.
Gemäß dem Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention dürfen Minderjährige nicht an Kampfhandlungen teilnehmen. Zudem dürfen sie nicht obligatorisch ins Militär eingezogen werden.

Auch die Kinderschutz-Organisation terre des hommes lehnt die Rekrutierung Minderjähriger ab. Deutschland könne nicht einerseits den Einsatz von Minderjährigen in bewaffneten Konflikten ächten und andererseits selbst Minderjährige rekrutieren.

Ferner kritisieren Freiburger Medienforscher in einer Studie die Werbevideos der Bundeswehr, die direkt Jungendliche ansprechen sollen, indem Heroismus, Kameradschaft und Action betont werden, ohne die bittere Realität eines Krieges widerzuspiegeln.


Der Sprecher des Verteidigungsministeriums hingegen betonte in einer Reaktion auf eine Anfrage der Linken: "Wir bleiben bei dieser Regelung." Es gehe darum, Jugendliche für den freiwilligen Dienst als Soldatin oder Soldat zu werben, die sich in der Berufsfindungsphase befänden.
Des Weiteren wies er darauf hin, dass sich Deutschland "international gegen jegliche Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten" einsetze. Die völkerrechtlichen Verpflichtungen zum Schutz von unter 18-jährigen Soldatinnen und Soldaten würden in Deutschland "streng eingehalten".

http://www.n-tv.de/politik/Bundesweh...e12144991.html

Was haltet ihr von der Rekrutierungspraxis der Bundeswehr?
Sollten Minderjährige weiterhin eingezogen werden dürfen?
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Alt 5. March 2014, 21:19   #2
lowCrawl ist offline lowCrawl
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KA


Standard AW: Rekrutierung Minderjähriger

Also den Vorwurf: Einsatz von Minderjährigen finde ich völlig überzogen, da sie ja nicht an Einsätzen teilnehmen dürfen, solange sie nicht 18 sind.
Den Verweis auf die Ächtung des Einsatzes Minderjähriger in Konflikten finde ich in diesem Zusammenhang grotesk, da er IMHO eine Verbindung zwischen dem entsetzlichen Einsatz von zwangsrekrutierten KIndersoldaten für Bürgerkriege und der Nachwuchsgewinung der Bundeswehr herstellen will.
17jährige sind keine Kinder mehr - was sich ja auch im Vertragsrecht und im Strafrecht eingeutig niederschlägt.
Und überhaupt müssen sich die Leute ja freiwillig melden und aktiv auf die Bundeswehr zugehen, von obligatorischem Rekrutieren kann also keine Rede sein genausowenig wie vom Einziehen Minderjähriger. Man wird ja nur eingezogen, wenn man sich vorher freiwillig gemeldet hat.
Werbung der BW:
Das was die BW da an "Actionvideos" macht, ist Kinderkram im Vergleich zu patriotismusgetränkten Werbekampagnen der Briten, Franzosen, USA, Canada, Israels usw. , um nicht zu sagen zum Rest der Welt.
Wie soll denn die BW sonst Rekruten gewinnen, wenn sie ihre Vorzüge, die die jungen Leute ( und uns ja auch) emotional ansprechen, nicht herausstellen darf?
Soll sie in die Werbung besser die Zahl der Gefallenen, der PTBS-Erkrankten, der zivilen Opfer des AFG-Einsatzes einblenden und dann noch auf die Akzeptanzprobleme in weiten Teilen der Bevölkerung hinweisen?
Wenn man die BW weiter behalten will, so muss man ihr auch zugestehen, auf dem hartumkämpften Ausbildungsmarkt selbstbewusst aufzutreten.
Sie ist ja schließlich keine verfassungsfeindliche Vereinigung, sondern ein Verfassungsorgan, dass im Gegensatz zu vielen anderen Ländern dem Parlament untersteht.
Also meiner Meinung nach, sollte die BW noch selbstbewußter auftreten und nicht immer Angst haben, wegen ein bisschen Action gleich an die Wand genagelt zu werden.
Es sollten Jugendliche, die Soldat werden wollen und sich mit 17 dafür frei und mit Einwilligung ihrer Eltern entschieden haben, diesen Beruf auch ergreifen können, wie andere Azubis eben auch.
Aber das ist nur meine Meinung.
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Alt 5. March 2014, 22:41   #3
autopoiesis
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Standard AW: Rekrutierung Minderjähriger

Zitat:
Zitat von lowCrawl Beitrag anzeigen
Es sollten Jugendliche, die Soldat werden wollen und sich mit 17 dafür frei und mit Einwilligung ihrer Eltern entschieden haben, diesen Beruf auch ergreifen können, wie andere Azubis eben auch.
Aber das ist nur meine Meinung.
Dann stimm doch oben mit ab!
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Alt 6. March 2014, 00:23   #4
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KA


Standard AW: Rekrutierung Minderjähriger

Und vor allem sollten wir Fetish und Politik auseinanderhalten.
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Alt 6. March 2014, 01:26   #5
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Standard AW: Rekrutierung Minderjähriger

Ich sehe es kritischer. Ferienlager für 15- bis 17-Jährige, auf denen sie das soldatische Leben kennenlernen, mit Uniformen, militärischer Disziplin, Sport, Drill (auch Formaldienst), Märschen und Geländespielen, würde ich uneingeschränkt befürworten – aber ohne Waffen. Gerne könnte zu solch einem Jugendlager auch ein Besuch bei Einrichtungen der Bundeswehr gehören, wo die Jungen einen Einblick in das reale Bundeswehrleben gewinnen und vielleicht auch mal auf einem Panzer mitfahren oder in einem Flugzeug mitfliegen können. Allerdings erscheint es mir fraglich, ob die Organisation solcher Lager eine Aufgabe des Staates sein kann.

Als ich aber oben lass: "Allerdings werden die minderjährigen Rekruten nur an der Waffe ausgebildet", dachte ich zunächst, es müsse wohl ein Schreibfehler sein und richtig heissen "Allerdings werden die minderjährigen Rekruten nicht an der Waffe ausgebildet." Doch tatsächlich heisst es in dem zitierten Artikel: "'Sie werden an der Waffe ausgebildet, aber nicht an der Waffe eingesetzt', sagte ein Ministeriumssprecher." Welch ein Unsinn! Eine Ausbildung der Rekruten zu etwas, was sie dann gar nicht anwenden dürfen, nicht einmal übungshalber? Auschliesslich zu Übungszwecken dient ja jede Anwendung von Schusswaffen im Inland zu Friedenszeiten.

Vergessen wir nicht: eine Schusswaffe ist kein Spielzeug, sondern ein Instrument, das dazu erfunden und konstruiert wurde, Menschen zu töten. Ich bin keineswegs grundsätzlich gegen den Einsatz von Schusswaffen. Die Polizei und die Bundeswehr müssen als Staatsorgane zur Aufrechterhaltung der innneren bzw. äusseren Sicherheit bewaffnet sein. Die Ausübung eines solchen Berufes, zu dem die Anwendung von Waffen gehört, ist aber mit grosser Verantwortung verbunden. Unser Recht räumt jedem die Möglichkeit ein, den Wehrdienst mit der Waffe aus Gewissensgründen zu verweigern. Die Entscheidung für oder gegen den Wehrdienst kann, anders als die Entscheidung zur Teilnahme an einem miliärischen Jugendlager, nicht nur emotional, sondern muss auch rational auf der Grundlage ethischer Werte getroffen werden; das setzt eine weit entwickelte charakterliche Reife voraus, die Männer unter 18 Jahren (und teilweise auch über 18 Jahren) oftmals noch nicht besitzen. Es ist doch grotesk: Sex mit Minderjährigen (wobei allerdings zugegebenermassen die Altersgrenze heute niedriger liegt) ist verboten, weil diese angeblich noch nicht in der Lage sind, die Bedeutung der Sexualität zu verstehen und zu wissen, ob sie das auch wirklich wollen; aber der Umgang mit Waffen kann anscheinend gar nicht früh genug geübt werden. Dabei ist Sex mit Sicherheit harmloser, zumindest bei Benutzung eines Kondoms.

Das Interesse am Soldatenberuf und die Bejahung militärischer Werte dürfen gerne frühzeitig geweckt werden. Aber die Entscheidung des einzelnen zur Soldatenausbildung, zu der auch die Ausbildung im Gebrauch von Schusswaffen gehört, darf Jugendlichen unter 18 Jahren nicht zugemutet werden.
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Alt 6. March 2014, 18:34   #6
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Standard AW: Rekrutierung Minderjähriger

Wenn Jugendliche zum Bund wollen, warum nicht? ist doch ein Ausbildungsberuf wie jeder andere.
Und wenn sie in ein Einsatzgebiet wollen, dann sollen sie doch. Wir leben schließlich in einem freien Land.

Geändert von BwGefreiter (6. March 2014 um 19:59 Uhr) Grund: Tippfehler
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Alt 18. March 2014, 17:09   #7
autopoiesis
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Alt 19. March 2014, 12:59   #8
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Standard AW: Rekrutierung Minderjähriger

Da Minderjährige nicht in den Auslandseinsatz gehen dürfen, ist doch juristisch doch alles im Lot.

" Gefreiter Hummels: Herzlichen Glückwunsch zum 18. Geburtstag. Feiern Sie nicht zu viel, denn morgen ist Verlegung nach Afganistan."
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Alt 21. March 2014, 14:35   #9
autopoiesis
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Standard AW: Rekrutierung Minderjähriger

Zitat:
Zitat von endier Beitrag anzeigen
Da Minderjährige nicht in den Auslandseinsatz gehen dürfen, ist doch juristisch doch alles im Lot.

" Gefreiter Hummels: Herzlichen Glückwunsch zum 18. Geburtstag. Feiern Sie nicht zu viel, denn morgen ist Verlegung nach Afganistan."
Sind Auslandseinsätze eigentlich nach wie vor freiwillig?
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Alt 21. March 2014, 15:18   #10
endier ist offline endier
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Standard AW: Rekrutierung Minderjähriger

Als es noch die Wehrpflicht gab, waren Auslandseinsätze Freiwillig.
(Und jeder, der FWDL machen wollte, war fast genötigt den Wisch zu unterschreiben, denn sonst wäre das Gesucht nicht angenommen worden, Ausnahmen abgesehen).

Wie das jetzt aussieht, weis ich nicht.
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minderjähriger , rekrutierung


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