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10. October 2012, 22:01 | #1 |
Schütze
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Beiträge: 1
Flensburg |
Bestrafungen
Welches sind eigentlich die härtesten legalen (und halblegalen) Strafen, die Ausbilder Rekruten heutzutage aufbürden dürfen?
Und wie sah das vor 20 Jahren aus? Hat jemand von euch auch schon mal als Grundausbilder gearbeitet (bei der Bundeswehr, beim Bundesheer oder bei der NVA)? Was waren die schlimmsten Bestrafungen, die ihr euren Untergebenen auferlegt habt? |
11. October 2012, 17:15 | #2 |
Major
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AW: Bestrafungen
Kommt jetzt drarauf an, win welchen Kontext man Bestrafung sieht.
Bei den AGAnauten ist Wochenend-dienst das schlimmste, was man antun kann. Und so eine Drohung wirkt. Kollektivbestrafung ist zwar verboten, kann man aber teilweise umgehen. Man muß es nur entsprechend verpacken. Auch beliebt ist eine schriftliche Ausarbeitung über ein bestimmtes Thema.
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11. October 2012, 17:50 | #3 |
Gast
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AW: Bestrafungen
Ich habe gehört, dass Rekruten, welche bei schriftlichen Tests versagt haben, am Freitag erst später nach Hause fahren dürfen.
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11. October 2012, 19:55 | #4 |
Hauptmann
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Beiträge: 592
KA |
AW: Bestrafungen
Hm..was ist denn eine Bestrafung?
Gut WE-Dienst sicher. Aber wie ist das zB mit Liegestützen, wenn irgenwas nicht klappt. Oder einem deftigen Anschiss vor versammelter Mannschaft. Oder ein paar Extrarunden um den Kasernenhof. Oder einer kurzfristig angesetzten Nachtübung in strömendem Regen Oder einer Stubenkontrolle, bei der bestimmt was dreckiges gefunden wird, egal wie sehr die Rekruten alles gewienert haben. Muss das heutzutage alles begründet werden, oder können die Herren Ausbilder solcherlei Ertüchtigungen nicht doch einsetzen um aufmüpfige Rekruten auszupowern und abzustrafen. (mal abgesehen davon, dass diese jetzt einfach ihre Probezeit abbrechen können).
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13. October 2012, 09:56 | #5 |
Major
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AW: Bestrafungen
Das Problem ist, daß man als Gruppenführer eben nur einen bestimmten Katalog an erzieherische Maßnahmen zur Verfügung hat.
Diziplinarisch würdigen kann nur der Diziplinarvorgesetzte, was bei einer AGA-Kompanie eben der Kompaniechef, meist Hauptmann, ist. Der kann bei extremen Fällen auch Arrest aussprechen. Das ist aber fein geregelt, was dann darunter fällt oder nicht. Das mit den Liegestützen, wenn was nicht klappt. muß im Kontext passen, sonst ist eine Beschwerde schnell im Anflug und auch erfolgreich. Ebenso die Extra-runden. Bei der Nachtübung funkt die "Pflicht zur Gesunderhaltung" dazwischen und man bekommt als Ausbilder einen Einlauf, wenn am nächten Tag sich von den 40 Leuten im Zug 10 Neukrank melden. Die Stubenkontrolle ist ein probates Mittel, denn man findet immer was.
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14. October 2012, 14:37 | #6 |
Hauptmann
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KA |
AW: Bestrafungen
Gottlob sind unsere Ausbilder hier nicht an solchen Kinderkram gebunden!!!
Aber mal ehrlich, wenn man davon ausgeht, dass echte Soldaten die Härten eines Kampfeinsatzes auch mental durchstehen sollen, dann müssen sie doch irgendwann man mit Härten konfrontiert werden - auch solchen, die politisch nicht korrekt sind, denn Krieg ist ja wohl die Spitze der politischen Unkorrektheit. Andere Natoarmeen gehen da ja erheblich robuster mit ihrem Nachwuchs um - und werden trotzdem nicht von Menschenrechtsklagen überzogen. Also irgendwie ist das schon seltsam.
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14. October 2012, 19:59 | #7 |
Major
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AW: Bestrafungen
Unterscheide zwischen AGA und EAKK.
In der Grundausbildung, die für Luftwaffe, Marine und Heer gleich sein soll (aber nicht ist) soll eben dem Rekruten das rüstzeug an die Hand gegeben werden. Die Härten kommen dann später. Ist noch ein Relikt aus der Wehrpflichtzeit.
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24. October 2012, 19:20 | #8 |
Gast
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AW: Bestrafungen
In der russischen Armee geht es härter zu,- aber dort gibt es hohe Selbstmordraten. Kann ja dann auch nicht das richtige sein
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24. October 2012, 22:25 | #9 |
Hauptmann
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KA |
AW: Bestrafungen
Härte ist sicher relativ.
Es ist eine Sache hart geführt, gedrillt und ausgebildet zu werden - aber mit dem Ziel im Kampf dann auch vorbereitet zu sein - und natürlich auch mit einer gewissen Fairness, also hart aber herzlich. Eine ganz andere Sache ist es 3-Jahre Wehrpflichtigen aus reiner Langeweile mit übelsten Strafen zu schinden ohne dass das irgendeinen Sinn erfüllt, denn die Grausamkeit abgedrehter Psychopathen zu Befriedigen.
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11. November 2012, 17:44 | #10 |
Gast
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AW: Bestrafungen
Eine Bestrafung als Bestrafung muss immer begründet werden, weil sie sonst beschwerdefähig ist - und das ist dann kein Spaß.
In der AGA-Einheit ist es etwas einfacher, wenn ein Zusammenhang zur Ausbildung herstellbar ist - dann ist Spielraum da. Als Ausbilder galt bei mir immer bei der Wahl der einheitlichen Kopfbedeckung für den Rückmarsch aus dem Gelände, dass die Wahl bei den Rekruten lag: Hatte einer noch den Gefechtshelm auf, durften es der Rest der Gruppe auch. Oder fiel der Helm einmal herunter, wurde er grundsätzlich von allen sicher am Kopf befestigt. Je nach Ausbildungsergebnis konnte das Marschtempo gewählt werden. Musste noch etwas extra geübt werden, war die verlorene Zeit durch rascheres Bewegen im Laufschritt auszugleichen. Fiel dabei jemand zurück, ging es im "Fliegereilmarsch" weiter (der Letzte überholt und übernimmt die Spitze). Ist Material verloren gegangen oder wurde Liegengebliebenes von Ausbildern sicher gestellt, wurde der Zug oder die Kompanie danach befragt, wer dafür verantwortlich war. Oft hatten es die Rekruten nicht so mit dem raschen Eingestehen eines Fehlverhalten und durften sich dann in Formation und Grundstellung nochmals besinnen. Dazu gab es dann die Erinnerung an die Pflicht zur Wahrheit in dienstlichen Angelegenheiten. Je länger diese Befragungszeit dauerte, bis sich jemand verantwortlich zeigte, desto interessanter gestaltete sich die spätere Gruppendynamik... Die einfachste Form erzieherische Maßnahmen bot sich beim Stubendurchgang zum Zapfenstreich, gerade zu Beginn der AGA, wenn die Tapsis noch unsicher bei der Meldung sind oder einen falschen Dienstgrad nennen oder falsche Angaben zur Belegung der Stube machen. Oder natürlich beim Stubendurchgang vorm Wochenende mit Spindappell. Da lässt sich immer etwas finden... Und wenn ich UvD von Freitag auf Samstag hatte, konnte ich pingelig sein - ich war ja da. Bei Theorieunterricht kam es schon leicht vor, dass der eine oder andere mal gähnte oder gar einnickte. Im Stehen konnte dem Unterricht besser gefolgt werden. Und in der Pause konnte der Kreislauf noch auf Touren gebracht werden, wenn ein paar Kniebeugen oder Liegestütz für alle befohlen wurden. Geändert von CHERUSKER (11. November 2012 um 17:49 Uhr) |
Stichworte |
bestrafungen , drill , grundausbildung , rekruten , strafen |
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