Wo habt Ihr den Grundwehrdienst/Zivildienst geleistet ?

[hazmatrub]

AGA: Drohnenbatterie 100 (Coesfeld)
danach: Begleitbatterie 7 (Dülmen)
... lang ists her (90/91)

neun Monate in Brannenburg
lang is her 04-12.2003

[HIMS282]

Servus!

- Grundi als SanSdt im 17 LAR 3 (Roth / Nürnberg)
- Später zum Heer gewechselt ..
--- 3. / TrspBtl 370
--- 3. / NschBtl 310
usw...

[abczodiak]

War 13 Monate Zivi im Mobilen Sozialen Hilfsdienst (MSHD).
Habe dabei Alten und Behinderten im Alltag geholfen: Einkaufen, Hilfe im Haushalt, Spazierengehen, Rollstühle tragen, auf die Toilette setzen etc. das volle Programm.

[traxxon]

13 Monate Zivi am Klinkum der RWTH Aachen - Neurologische Station. War 'ne Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Neben üblichen Patiententransporten und der Verpflegung auf Station hab ich bei der ein und anderen Untersuchung dabei sein dürfen... ein paar Kernspintomographien (war damals noch was ganz besonderes), eine Hirnangiographie (das ist wirklich ziemlich spannend), ne Session Nierenlithotripsie (da will ich niemals liegen!) und Osteodensitometrie (Knochendichtemessung).

[Stoevel]

Schön, dass auch Kameraden, die einen zivilen Ersatzdienst geleistet haben, sich von der Frage "Wo habt ihr den Grundwehrdienst geleistet?" angesprochen fühlen. Ich respektiere die Gewissensentscheidung eines jeden, halte aber nichts von der Bezeichnung "Kriegsdienstverweigerer". Da der Dienst in der Bundeswehr nicht "Kriegsdienst", sondern "Wehrdienst" heisst, kann seine Verweigerung auch nur eine "Wehrdienstverweigerung" und keine "Kriegsdienstverweigerung" sein.

Mir selbst blieb die Entscheidung erspart, da ich bei der Musterung am 14. Januar 1970 nur als "eingeschränkt tauglich" eingestuft wurde. Der Grund war meine Schwerhörigkeit auf einem Ohr, eine Folge einer Operation wegen chronischer Mittelohrentzündung im Kindesalter.

Eine berufliche Beziehung zur Bundeswehr hatte ich von 1976 bis 1979, als ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule der Bundeswehr (der heutigen Universität der Bundeswehr) in Neubiberg bei München beschäftigt war. Als Zivilangestellter der BW im Studiengang Vermessungswesen trug ich natürlich keine Uniform, und auch die studierenden Offiziere (überwiegend im Leutnants- oder Oberleutnantsrang), denen ich die Grundlagen der Erdvermessung beizubringen hatte, trugen im Studium nur Zivilkleidung. Die einzigen uniformierten Soldaten, mit denen ich hin und wieder zu tun hatte, waren die militärischen Vorgesetzten der Studenten (Stabsoffiziere), die natürlich nicht die olivgrüne Felduniform, sondern den grauen Dienstanzug trugen. Eine Ausnahme waren die astronomischen Messübungen auf einem NATO-Stützpunkt auf Kreta, bei denen die Studenten Sternbeobachtungen zur genauen Standortbestimmung auszuführen hatten: Da sah ich sie endlich einmal in Felduniform.

Burghard

[darkon †]

Wehrdienstverweigerer sind aber eher die Leute die gar nichts machen wollen.

Ich finde Zivildienstleistender vollkommen angemessen, vor allem weil das bei vielen Dienststellen wirklich eine Leistung ist.

[abczodiak]

Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass Zivildienst nichts mit "Drückebergerei" zu tun hat und freue mich, das hier im Forum die Leistung der Zivis anerkannt wird.

Die Entscheidung für den Zivildienst ist sogar mit ner Menge Arbeit verbunden: Die Gewissensentscheidung habe ich auf 4 Seiten Text dezidiert dargelegt. Nach der Anerkennung durch das Bundesamt für den Zivildienst bekam ich auch einen Einberufungsbescheid dem ich Folge zu leisten hatte. Während der Dienstzeit unterlag ich den gleichen rechtlichen rechtlichen Bestimmung, wie ein Wehrdienstleistender. Unerlaubtes Fernbleiben vom Dienst wär genauso wie Desertieren geahndet worden. Auch der Sold (hieß auch so) war in exakter Höhe, ich bekam nur zusätzlich noch Essens- und Kleidergeld, da keine Uniform oder dienstliche Verpflegung und der Dienst war um 1/3 länger, da nicht kaserniert.

Die Verweigerung schreibend mit 19 ahnte ich jedoch nicht, dass ich rund 10 Jahre später BW Uniformen und militärische ABC-Schutzausrüstung geil finden könnte, es privat kaufen und freiwillig in meiner Freizeit so etwas anziehen werde und damit durch die Pampa zu tigern...

Dennoch, von heute aus rückblickend war es die richtige Entscheidung für mich zu verweigern. Die Lebenserfahrung, die ich als Zivi gewonnen habe, v.a. was es heißt alt, krank und behindert zu sein und trotzdem ein menschenwürdiges Leben zu haben und dabei Spaß am Leben zu haben, möchte ich nie missen.

Und meinen Fetisch kann ich ja auch jetzt ausleben, ohne beim Bund gewesen zu sein...

[abczodiak]

Meine Annerkennung gilt daher auch allen die ihren Grundwehrdienst geleistet haben und evtl sogar darüber hinaus noch Wehrdienst geleistet haben. Die Entscheidung für den Wehrdienst respektiere ich sehr.

Ob nun als Grundwehr- oder als Zivildienstleistender, wir alle sind unserer gesetzlichen Dienstpflicht nachgekommen. Ich betrachte sie daher als äquivalent, gleichwohl die Ziele und Inhalte der Dienste konträrer nicht sein können.

Daher habe ich mich auch durch die Frage "Wo habt ihr den Grundwehrdienst geleistet ?" angesprochen gefühlt. Und eure Antworten dazu haben mir Recht gegeben... Danke dafür

[darkon †]

Ich habe mal den Namen des Themas angepasst. So ist das eindeutiger.