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18. May 2017, 11:21 | #11 |
Gast
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AW: BW-Liederbuch aus dem Verkehr gezogen
Eigentlich hat der Kamerad lowCrawl in seinem vorstehenden Bericht schon alles
über Frau v.d. L. gesagt. Als ich heute morgen jedoch den folgenden Bericht ( s. Ausschnitt ) in der Zeitung gelesen habe: "Vergleichbares habe man bei der Durchsuchung nicht gefunden, erklärt v.d. Leyen. Und vieles sei Gedankenlosigkeit und Unwissen geschuldet, es herrsche einfach große Unsicherheit unter den Soldaten im Umgang mit der Geschichte. " Sie stellt doch den größten Teil der Soldaten als Dumm und Unerfahren hin. Das das Vertrauen der Soldaten zu solch einer Verteidigungsministerin hin ist liegt doch auf der Hand. Die Unfähigkeit der Beamten und Politiker einen Offz. als syrischenFlüchtling anzuerkennen und auch noch Unterstützung zu zahlen deckt man lieber mit den Mantel der Liebe zu. Man will ja den eigenen Saustall nicht beschmutzen. Bevor man bei der Bundeswehr aufräumen möchte, warum auch immer, sollte man erstmal im eigenen Bereich für Ordnung sorgen, denn Gedankenlosigkeit und Unwissen ist dort noch viel mehr verbreitet. Geändert von flecktarnhose (18. May 2017 um 16:33 Uhr) |
18. May 2017, 12:47 | #12 |
Hauptmann
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KA |
AW: BW-Liederbuch aus dem Verkehr gezogen
Schön, flecktarnhose!
Es stellt sich aber auch die Frage, welches Mindset denn ein Soldat haben kann, der einerseits knallharte Einsätze gegen völlig grausame Wahnsinnige ISler oder Talibs abkönnen soll, zu Hause aber praktisch zum Bannerträger der Political Correctness gemacht werden soll? Dass unter Soldaten eine martialische Sprache und ein martialischer Ehtos herrschen, kann nicht wirklich verwundern - die veröffentlichte Meinung scheint aber genau dass schon als Zeichen von REchtsradikalität zu missdeuten....
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19. May 2017, 00:40 | #13 | |
Hauptmann
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AW: BW-Liederbuch aus dem Verkehr gezogen
Zitat:
Natürlich hat Helmut Schmidt sich seiner Vergangenheit als Soldat der Wehrmacht nicht gerühmt – weshalb sollte er auch? Aber er brauchte sich ihrer auch nicht zu schämen. Die Wehrmacht war als Organ des Staates keine nationalsozialistische Organisation – genauso wie auch heute die Bundeswehr keine christlich-demokratische oder sozialdemokratische Organisation ist. Darin unterschied die Wehrmacht sich von anderen (para-)militärischen Organisationen wie der SA oder der SS. Aber die Wehrmacht wurde von der nationalsozialistischen Regierung für deren verbrecherische Ziele benutzt, und natürlich waren auch viele Generale und andere Offiziere der Wehrmacht überzeugte Anhänger der Regierungspartei und ihrer Ideologie, die bereitwillig den Angriffskrieg führten und zum Teil grauenhafte Kriegsverbrechen begingen. Das soll keineswegs vergessen werden. Aber die Wehrmacht selbst steht nun einmal in der historischen Tradition der deutschen Militärgeschichte. Die Existenz der Reichswehr, die 1935 in "Wehrmacht" umbenannt wurde, war rechtsstaatlich einwandfrei. Wenn man alles, was an diese Vergangenheit erinnert, mit Stumpf und Stiel aus der Bundeswehr tilgen wollte, so wäre das genauso töricht, als würde man sie unkritisch glorifizieren. Immerhin gab es auch eine aktive Widerstandsbewegung innerhalb der Führung der Wehrmacht. Ob es vertretbar ist, dass heute Kasernen nach Erwin Rommel benannt sind, darüber kann man diskutieren; es gibt sicher gute Gründe, die dagegen sprechen. Aber dass es Graf-Stauffenberg-Kasernen gibt, wird hoffentlich auch dich nicht stören. |
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19. May 2017, 01:34 | #14 |
Gast
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AW: BW-Liederbuch aus dem Verkehr gezogen
Ich halte es für nicht vertretbar, dass eine Kaserne nach Rommel benannt ist. Steht für mich außer jeder Frage.
Selbstverständlich gehört der Widerstand des 20. Juli zum positiven Erbe der Bundeswehr. Die Frage von Dir ist natürlich eine kleine Unterstellung, aber sei Dir gegönnt. Wie Du sicherlich weißt, wurde die NVA am 20. Juli 1990 noch einmal neu vereidigt. �� Aber mir stieß immer sauer auf, dass man andere militärische Traditionen mit Stumpf und Stil ausrottete (Thomas Müntzer, Hans Beimler usw. usf.), aber die Wehrmacht immer viel zu lange ausgenommen wurde. Und diese nie wirklich erfolgte Diskussion über die Rolle der Wehrmacht, die rächt sich jetzt. Ich weiß, viele Wehrmachtssoldaten waren anständig, aber die Wehrmacht als Ganzes hat den Vernichtungskrieg möglich gemacht. Es bleiben als zu bewahrende Traditionen aus der Wehrmacht eben nur die aktiven Widerstandsgruppen und -personen. Nicht umsonst sind ja auch Generäle und Admirale in Nürnberg mit angeklagt worden. Keitel und Jodl wurden zum Tode verurteilt, Dönitz und Raeder zu Haftstrafen. Und das ja wohl nicht ohne Grund. Nimm Dir mal einen Berliner Stadtplan. Dann wirst Du feststellen, dass der Bendlerblock ja nicht nur an der Stauffenbergstraße liegt, sondern auch am Reichpietschufer. Eine kleine, feine Rache der Nachkriegszeit, dass das ehemalige Reichsmarineamt als ältester Teil des BMfV an einer Straße liegt, die nach einem aufständischen und ermordeten Matrosen von 1917 benannt wurde. Hat die Bundesmarine eine Reichpietsch- oder Köbiskaserne? Eben. Aber die NVA hatte. Aber die war ja rot, Pfui Deibel noch mal, da ist man doch lieber... Und dann gibt es gute Traditionen aus der älteren Vergangenheit. Ich habe kein Problem mit den Denkmälern preußischer Generäle wie die von Moltke und Roon am Großen Stern. Oder am Zietenplatz wurde "Zieten aus dem Busch" und der "Alte Dessauer" wieder aufgestellt. Und wenn sich jetzt aber in Bayer benachteiligt fühlt, nur her mit den bayrischen Helden. Soll mir als "Preuße" recht sein. In Bayern kenne ich mich nur nicht aus. Und immer wenn ich in Potsdam bin, dann lege ich als Preuße auf das Grab des großen Königs und Feldherren immer eine Kartoffel hin. War eben auch ein guter Soldat. Geändert von ABC-Soldat (19. May 2017 um 13:26 Uhr) |
19. May 2017, 01:43 | #15 |
zu früh von uns gegangen
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16775 Schönermark |
AW: BW-Liederbuch aus dem Verkehr gezogen
Also Stoevel Beitrag kann ich nur gut finden und jetzt zu sagen alles von der Wehrmacht aus den Reihen der Bundeswehr zu verbannen ist schon sehr fragwürdig ??
Aber eben das was jetzt gefunden wurde und abgeschafft werden soll ist Sache der Verteidigungsministrin und sollte nicht generell auf die Bundeswehr ausgeweitet werden Sicherlich gibt es manches was in die heutige Zeit nicht mehr passt , aber 40 Jahre hat sich daran auch keiner gestoßen und nun muß radikal alles weg , wegen einem Offizier der sich als Syrier ausgab und Geld kassierte Da haben doch ganze Batterien von Menschen versagt MKG Geändert von Hunder † (19. May 2017 um 01:46 Uhr) |
19. May 2017, 11:04 | #16 | |
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AW: BW-Liederbuch aus dem Verkehr gezogen
Zitat:
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19. May 2017, 11:38 | #17 |
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AW: BW-Liederbuch aus dem Verkehr gezogen
Ich bin der persönlichen Meinung, dass man hier einiges Anspricht was nicht unbedingt sein muss oder hingehört. Das Thema NVA - ja oder nein - sollte man hier nicht auch noch ansprechen.
Ausserdem bin ich der Meinung, wenn man von der Umbenennung von Kasernen spricht sollte man nicht auch noch anfangen von über die Benennung von Straßen in Berlin oder anderswo reden wo was untergebracht ist. Das die ganze Angelegenheit nur durch den Herrn Franco A. und seiner Rechten Gesinnung hervorgerufen wurde steht ja ausser Frage. Sonst würde man heute nicht über diese Themen wie Kasernen und rechte Devotionalien bei der Bundeswehr dabattieren. Man könnte dann ja noch anfangen ob man Briefmarken vom 3.Reich vernichten oder verbrennen soll. Die Meinung einiger Parteien sollte hier auch keine Rolle spielen, es geht dann einfach zu weit. Letztlich hat jede Partei ihre Meinung und dabei soll es auch bleiben. Geändert von flecktarnhose (19. May 2017 um 11:41 Uhr) |
19. May 2017, 13:47 | #18 |
Gast
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AW: BW-Liederbuch aus dem Verkehr gezogen
Das kommt eben davon, dass man jahrzehntelang nicht wirklich aufgearbeitet hat. Und wehe man sagt, dass hier wie immer mit zweierlei Maß gemessen wird. Doch, die Verdrängung aller ostdeutschen Traditionen gehört dazu. Entweder man stellt sich der ganzen Geschichte, oder man nennt Kasernen nur noch Städten oder Landschaften.
Macht ja die Bundesmarine bei ihren Schiffen vor - nur noch Städte. Ok, eine "Schleswig-Holstein" würde wahrscheinlich auch irritieren... |
19. May 2017, 14:53 | #19 |
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AW: BW-Liederbuch aus dem Verkehr gezogen
ABC-Soldat hat sicher Recht, dass die NVA-Geschichte und die Ostdeutsche Tradition noch mehr abgewickelt wurde als die der frühen BW-Geschichte.
Was die Traditionspflege in der BW angeht, so kann ich folgenden Artikel des Historikers Neitzel empfehlen, der die Sache mal in einem etwas weiteren historischen Kontext aufarbeitet: http://www.stuttgarter-zeitung.de/in...fd74ff6e6.html Auch er bestätigt, dass die offizielle Außendarstellung der BW die Kämpfertradition im Gegensatz zu allen anderen Armeen der Welt keine Rolle spielt und es den Soldaten, so an einem Ethos gebricht, an dem sie sich emotional orientieren können. Wenn dieses Bedürfnis nach Identifikation mit Kämpfervorbildern bei den Soldaten stark ausgeprägt ist, von der offiziellen Führung aber nicht befriedigt und schon gar nicht gewertschätzt wird, so suchen sich diese unweigerlich Vorbilder, die eben auch schon "im Feuer" gestanden haben - und das waren zuletzt eben die Soldaten der Wehrmacht. Ich glaube das ist ein emotianales Problem, das auf einer ganz anderen Ebene liegt, wie alle richtige aber letztlich rationale Abgrenzung gegen den Vernichtungskriege, die die Wehrmacht geführt hat. Das Problem geht ja noch viel weiter, wenn man sich klarmacht wie emotional isoliert ein Bundeswehrsoldat mit seinem heroischen Idealismus in unserer real existierenden postheroischen Gesellschaft eigentlich da steht. Wenn man für seine potentiell lebensgefährliche Berufswahl zu Gunsten der Gesellschaft von dieser kaum Anerkennung, sondern eher Spott und Unverständnis (Augen auf bei der Berufswahl) bekommt, so sucht man sich Identifikationsfiguren, die auch hart gekämpft haben und von der Politik missbraucht worden sind. Auch da bietet sich der anständige Wehrmachtssoldat, der zwangsverpflichtet in Hitlers Krieg gezwungen wurde wunderbar an. Auch hier geht es IMHO überhaupt nicht darum, eine Naziherrschaft jetzt wieder aufleben zu lassen. Es geht darum, die eigenen emotional üble Lage irgendwie erträglich zu machen, in dem man sich in einer Tradition mit Menschen sieht die in ähnlicher Lage auch durchgehalten haben. Dass wir es hier in Deutschland überhaupt politisch unkorrekt finden, den notwendigen Kämpferethos unserer Soldaten überhaupt anzusprechen, geschweige denn ihn zu feiern oder an einem Memorialtag gar landesweit zu verehren ist schon sehr merkwürdig. Denn alle anderen mit uns befreundeten Demokratien machen sowas und sind trotz solcher Traditionen nicht samt und sonders Nazidiktaturen geworden...Nur wir wir gefallen uns darin, ein emotionales Vakuum hochzuhalten, in das dann Extremisten beliebiger Herkunft nur zu leicht hineinstoßen können, seien sie nun rechtsradikal oder islamistisch. Das ist das eigentlich Haltungsproblem!
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19. May 2017, 16:29 | #20 | |
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AW: BW-Liederbuch aus dem Verkehr gezogen
Zitat:
keine Gedanken. Warum auch, man wird dort nur aktiv wenn irgendetwas passiert ist, dass ist nämlich einfacher. Und da läßt man dann die wirklichen Ursachen meist noch unter den Tisch fallen. |
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bwliederbuch , gezogen , verkehr |
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