Die Kiesling-Affäre - BW und Schwule vor 25 Jahren...

[darkon †]

http://www.queer.de/detail.php?article_id=9839

Für die jüngeren unter uns sicher eine interessante Lektüre.
Liest sich fast wie eine Komödie, aber im Endeffekt ist die Sache einfach nur peinlich gewesen.

Im Winter 1983 wurde ein hoher General der Bundeswehr entlassen, weil der MAD angeblich herausgefunden hatte, daß er schwul ist...

Damals galt man als Schwuler noch als erpressbar und war somit nicht geeignet für die Bundeswehr (bis ungefähr damals galt Homosexualität auch noch als Ausmusterungsgrund für Wehrdienstleistende). Immerhin begannen durch diese Affäre die Verantwortlichen zumindest darüber nachzudenken und nach und nach änderte sich die Sichtweise auch.


Warum man als geouteter Schwuler damit erpresst werden könnte, daß man schwul ist habe ich damals nicht kapiert und bei dieser Logik setzt mein Hirn heute noch aus.

[Desert Soldier]

mit deinem satz "man schwul ist habe ich damals nicht kapiert und bei dieser Logik setzt mein Hirn heute noch aus" Da setzt auch mein Hirn aus. und kann nur noch mit dem kopf schütteln

[unimuc]

Hi,

Zitat von darkon

Warum man als geouteter Schwuler damit erpresst werden könnte, daß man schwul ist habe ich damals nicht kapiert und bei dieser Logik setzt mein Hirn heute noch aus.

Naja, da muss man schon sagen, dass er eben NICHT geoutet war. Im Gegenteil, es oeffentlich sogar dementierte - und damit waere er als Schwuler wohl dann durchaus erpressbar gewesen...

Aber ansonsten kann man da echt nur den Kopf schuetteln. Gut, die Sorgsamkeit der "Ermittlungen" damals findet sich heute wieder bei der Fahndung nach Terroristen... Also in vom MAD besuchten Schwulenkneipen besser nix arabisches sagen...

Unimuc

[darkon †]

Unimuc, das war ja nicht nur auf Kiesling bezogen.

Diese "Argumentation" mit der Erpressbarkeit hat die BW bis Ende der Neunziger genutzt um Beförderungen von offen schwulen Soldaten zu verhindern.
Danach wurde dann darauf hingewiesen, daß die Rekruten die unter den Schwulen dienen müßten diese nicht ernst nehmen könnten. Das wurde dann durch die Klage von W. Stecher vor ein paar Jahren entschieden und mittlerweile ist die BW-Führung wohl nicht mehr homophob.