Skandale oder nicht ?

Skandal-Kaserne in Pfullendorf

Soldaten müssen Lehrgang bei klirrender Kälte abbrechen

03.03.2018, 16:31 Uhr | dpa

In der skandalumwitterten Bundeswehr-Kaserne in Pfullendorf gibt es erneut
einen Zwischenfall. Ein Dutzend Soldaten bricht einen Lehrgang bei
Eiseskälte wegen Überforderung ab.

In der skandalumwitterten Staufer-Kaserne in Pfullendorf haben erneut
mehrere Soldaten eine Übung abbrechen müssen. Zwölf von 36 Teilnehmern
eines viertägigen Lehrgangs seien aus verschiedenen Gründen ausgefallen, sagte ein Sprecher des Heeres. Zuvor hatte die " Südwest
Presse " berichtet.

Soldatin im Krankenhaus untersucht
Eine Soldatin bekam den Sprecher zufolge gesundheitliche Probleme und
wurde zeiteise in einem Krankenhaus untersucht. Zu fraglichen Zeitpunkt
sei es Minus 9 Grad kalt gewesen.
Die Soldatin hatte demnach vor der Übung angegeben, Antibiotika genommen zu haben, sich für die Teilnahme an dem Lehrgang aber fit zu
fühlen.
Bei dem nun betroffenen Lehrgang, der dem Sprecher des Heeres zufolge
vom 26. bis 1. März ging, sollten Offiziersanwärter der Luftwaffe lernen,
wie wie sie sich nach einem Absturz verhalten sollen. Dabei waren sie
demnach rund um die Uhr gefordert und übernachteten in den ersten
beiden Nächten auch im Freien. In den vergangenen Tagen war es im
Südwesten klirrend kalt. Warum die anderen Soldaten den Lehrgang
abbrachen , wurde nicht im Detail mitgeteilt.
( Auszug aus dem Bericht. )

Kameraden, wenn ich diesen Bericht lese, muss man sich doch die Frage
stellen ob die Medien bezw. Presse der Meinung ist wir haben eine
Schönwetter-Armee und bei Kälte findet die Ausbildung im Saale statt.
Ausserdem habe ich immer das Gefühl, ein Teil der heutigen Soldaten
sind nicht mehr belastbar. Es kann doch nicht angehen, dass die Ausbildung bei Kälte abgebrochen werden muss. Im Krieg stellen wir
dann die Kampfhandlungen ein, weil es den Soldaten zu kalt wird ?
Z.B. fand meine AGa in den Monaten 2. Januar- 31.März statt. dabei
spielte es keine Rolle ob es kalt oder warm ist. Und Krank geworden
ist auch keiner.

Wenn die Medien die Bundeswehr nicht in irdendeiner Weise in den Dreck
ziehen können sind sie wohl nicht zufrieden. Und die Bundeswehr muss
sich ändern.
Wenn ich so etwas lese oder sehe kann ich den Kameraden _ z. B. von der Gayarmy usw. - nur meine Hochachtung aussprechen für ihre
Teilnahme an den Camps. ( Auch ich kann meine Meinung ändern ! )
Bestes Beispiel die Fotos von bastoandi in der Galerie.

[unimuc]

Hallo,

das ist von den Formulierungen her natuerlich typisch fuer heutigen Sensationsjournalismus. Aber wenn man es genau liest, schreibt die dpa gar nichts von einem Skandal. Sie sagt nur, es haette sich IN der Skandal-Kaserne ein Zwischenfall ereignet.

Und: es wurde auch nicht die Ausbildung abgebrochen - einige Soldaten mussten abbrechen. Es ist gut moeglich, dass sie das nicht mal aus freien Stuecken gemacht haben sondern weil ein Arzt ihnen ein Weitermachen verboten hat. Ich hab mit einem anderen Kameraden hier aus dem Forum mal an einem Event teilgenommen, bei dem wir in voller Uniform und Ausruestung in 0 Grad kaltem Wasser unter Baumstaemmen durchtauchen und (u.a.) in den nassen Sachen dann ueber 20km laufen (nicht marschieren) mussten. Nein, kein Camp. Da wurden einige Teilnehmer wegen drohemder, gesundheitsgefaehrlicher Unterkuehlung von den Sanitaetern rausgenommen.

Und eins ist ganz klar: Schoenwetterarmee hin oder her, die Ausbildung sollte immer so ablaufen, dass dabei kein Soldat gesundheitliche Schaeden davon traegt. Und genau das ist natuerlich die Frage hier, die im dpa Artikel unterschwellig mitschwingt: Sind die Ausbilder da zu weit gegangen, war es verantwortungslos das bei dem Wetter durchzuziehen?

Aber: ein klares Ja auf diese Frage findet sich da im Text nicht. Es koennte auch sein, dass das eben eine harte Ausbildung war und einige - vernuenftigerweise - ehe es zu gesundheitlichen Schaeden kam abgebrochen haben. Das waere dann kein Skandal, sondern einfach ein Bericht darueber, dass sowas an die Leistungsgrenze geht...

Von daher: kein Skandal. Nur eine etwas tendenzioese Pressemeldung...

LG,
Unimuc

@ Unimuc

Alles richtig was du schreibst. Aber wenn ich mir die heutige Ausbildung ansehe,
findet man immer irgendwelche Gründe, dass die Ausbildung zu hart, zu weich oder
sonstige Probleme hat.
Bei der Schönwetterarmee, schreibst du die Ausbildung sollte immer so ablaufen, dass kein Soldat gesundheitliche Schäden davon trägt. Das ist völlig OK, aber wo
sind denn da die Grenzen wie weit der Ausbilder gehen kann. Ich bin davon über-
zeugt, dass die heutigen Soldaten ( nicht alle ) nicht mehr belastbar sind und alles
zu lasch gehandhabt wird. Ich habe meine Ausbildung in den 60er Jahren gemacht,
damals gab es solche Probleme im allgemeinen nicht.

Ich frage mich, ob diese Übung hier heutzutage auch als Skandal gölte:

https://youtu.be/Tl-LdemwSGE?t=8m5s

@ autopoiesis

Während meiner Dienstzeit war so etwas auf Übungen und im Manöver üblich.
Ich glaube bei 9 Grad Minus würden die Vorgesetzten es heute nicht mehr
Befehlen ( aus Angst vor ... ) .
Ein großteil der Jugend ist in der heutigen Zeit nicht mehr belastbar