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Alt 14. December 2018, 12:17   #6
K.Knight ist offline K.Knight
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Standard AW: Wie habt Ihr euren Militärfetisch entdeckt?

Sehr heißes Thema


Ich muss ein Stück weit zurück gehen, wie es denn überhaupt zum Fetisch kam, denn der begann eben nicht bei militärischen Uniformen.
Ich hole einfach mal ein wenig aus, wem es zu lang wird, kann ja überspringen.



Was die reine Klamotte betrifft, ging es an einer ganz anderen Ecke los. Skihosen. Damals hat man die noch als Latzhosen getragen, und ich hab das Tragegefühl mit den Trägern und der raschelnden Hose geliebt. Auch diese hautengen Anzüge, wie es die Rodler trugen, haben mir einen Harten verschafft, bevor ich überhaupt wusste, was das ist. Hier musste es schon damals schlicht und schnörkellos sein, und ich wusste genau, welches Skihosenmodell die Eltern kaufen sollten.

Das ging dann in der Pubertät über in Warnschutzklamotten, das war primär der Müllabfuhr geschuldet. Damals kam man als Jugendlicher ja nicht so ohne weiteres an die Klamotte ran, und da ich komplett schau war, hätte ich mich eh nicht getraut, sowas in nem Laden zu kaufen. Also lag ich immer auf der Lauer, wenn morgens vor der Schule die Müllabfuhr kam. Eine Warnlatzhose mit schön stramm eingestellten Trägern war damals der große heimliche Wunsch, natürlich durfte niemand was davon wissen, denn das war mir extrem peinlich.

Parallel kam auch eine Vorliebe für Rüstungen auf. Den genauen Trigger weiß ich nicht mehr, das ging vermutlich mit Cartoons einher. Den Traum der kompletten Plattenrüstung habe ich mir allerdings erst sehr viel später erfüllt.
Hosenträger fand ich am Anfang tatsächlich doof, aber dann war da diese eine Fernsehserie (ich dachte immer es wäre Akte X gewesen, aber ich habe die entsprechende Szene nie mehr gefunden) mit so nem fiesen arroganten selbstgefälligen fetten Drecksack, und der trug genüsslich seine Hosenträger. Das hat mich irgendwie nachhaltig getriggert.



Erst ein paar Jahre später kam dann zunehmend die Uniform ins Spiel. zuerst noch komplett unspezifisch, ging es erstmal um vollgepackte Cargotaschen und martialisches Aussehen.
Als ich dann eine Weile im Supermarkt gearbeitet hab, kamen da auch ab und zu mal Soldaten (leider viel zu selten) und haben eingekauft. Da war ich schon neugierig und ziemlich neidisch, und hab erstmal die Regale in Sichtbereich bevorzugt eingeräumt.

Als dann mein Bruder zum Wehrdienst eingezogen wurde, und in seinem Zimmer die Uniformhosen rumlagen, habe ich bei einem kurzen Blick die Hosenträgerknöpfe entdeckt. Das war nochmal ne zusätzliche Eskalationsstufe. Ab da nahm die Geschichte ihren Lauf.
Ich habe dann auch meinen Wehrdient geleistet, leider war es mir mega peinlich, Hosenträger zu tragen, und wollte auf keinen Fall dabei erwischt werden, das habe ich dann erst die letzten Monate gemacht. Ein sonderlich guter Soldat war letztlich nicht, aber ich habe es genossen, jeden Tag in Klamotte rumlaufen zu dürfen, und das hab ich nach dem Ausscheiden tatsächlich eine ganze Weile vermisst. Das ganze Kasernengeschehen gar nicht so sehr. Heute könnte ich dem wohl mehr abgewinnen, aber im Herzen bin ich keiner, der sich vorstellen kann, im Ernstfall in den Krieg zu ziehen.



Aber wie kam es nun zu dieser Autoritätsgeschichte?

Ich war als Kind das klassische Mobbingopfer, hatte entsprechend weder Selbstbewusstsein noch irgendeine Form von Autorität. Ein Teil des Fetisch, der sich aber erst etwas später entwickelt hat, ist sicher ein unterbewusst entstandener Kompensationsversuch der Realität. Man will halt auch mal was zu sagen haben und auf andere herabschauen, und ein wenig fies sein, so wie man es andersrum über Jahre erfahren hat.
Dazu kommen natürlich die ganzen Bösewichte aus den Zeichentrickfilmen, die immer eine in irgendeiner Weise uniformierte Armee hinter sich hatten, und dazu in der Regel ein schneidiges fieses abgefahrenes Outfit trugen.



Aus dem ganzen Mix hat sich dann eine Vorleibe für autoritäre martialische Klamotte im Zusammenspiel mit diesem Tragegefühl von Hosenträgern entwickelt. Tatsächlich hatte ich damit lange Zeit ein Problem, weil ich nicht verstanden hab was los ist, und überzeugt war, dass das ganze Beziehungszeug bei mir wie so vieles einfach verspätet noch kommt.
Das ist nie passiert, und damit bin ich eigentlich bis heute allein geblieben.


Natürlich hab ich mich irgendwann auch mal Richtung schwul umgeschaut, allerdings haben der nach außen "normale Durchschnittsmann" und diverse gestellte Fotos in Uniform nie angeschlagen. Genausowenig wie Frauen. Hier kommt sicherleich dazu, dass ich zwar nie ein Problem mit Schwulen (habe auch welche im Freundeskreis) hatte, aber für mich selbst was das irgendwie nie ein Thema, da ich ja primär mit mir selber beschäftigt war.

Erst vor einiger Zeit ist mir tatsächlich aktiv aufgefallen, dass die Uniform nicht nur an mir gut aussieht, und tatsächlich leitet sich zunehmend ein präferiertes Erscheinungsbild von anderen Männern ab. Dazu kommt die Erkenntnis, dass Bilder, bei denen die Uniform getragen wird, weit besser als reine Produktfotos sind. Darüber habe ich früher nie groß nachgedacht. Im Kern geht es aber nach wie vor um die Uniform und das Tragegefühl. Selbst wenn ich nur beobachte, manifestiert sich das Tragegefühl in meinem Kopf und dann werde ich natürlich auch ein Stück neidisch auf den Träger.


Die Polizei Uniformen/Anzüge kamen erst später dazu. Ich hatte beim Nachrichten lesen auf einem Foto die herausschauenden Hosenträger unter dem Blouson bemerkt, und dann gabs absolut kein Halten mehr. Mit der Umstellung auf Blau (meine Lieblingsfarbe) bzw. den blauschwarz gehaltenen Einsatzanzügen, kam noch eine weitere Komponente zum Fetisch hinzu.
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