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Alt 27. November 2005, 12:53   #4
Stoevel ist offline Stoevel
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Ich finde es auch gut, dass die Uniform nicht mehr so die Allerweltmode ist und nur noch von denen getragen wird, die auch in ihrem Lebensstil und ihren Werten etwas soldatisch geprägt sind.

Die Uniform ist dann letztlich eine Äusserlichkeit (wenn auch beileibe nicht unwichtig). Deshalb bin ich der Meinung, dass man es mit der Kleiderordnung auch nicht 150-prozentig genau nehmen muss. Als Nicht-BW-Angehörige sind wir nicht an alle Anweisungen aus dem Bundesverteidigungsministerium gebunden, sondern haben schon eine gewisse Freiheit. Ich trage zum Beispiel keine BW-Socken (einfach weil die von meiner Mutter gestrickten Wollsocken tausendmal besser sind). Oder bei längeren Fahrradfahrten trage ich statt der Stiefel geländetaugliche Halbschuhe (weil Stiefel sich nicht so gut zum Fahrradfahren eignen).

Auch die wie ein Hemd in die Hose gesteckte olivfarbige Jacke ist für mich kein Stilbruch, zumal die Oliv-Uniform bei der Bundeswehr so gut wie nicht mehr getragen wird, so dass es gar keine diesbezüglichen gültigen Vorschriften mehr geben dürfte. Die albernen Druckknopf-Verschlüsse an den Flecktarnjacken erscheinen mir viel unmilitärischer, obwohl sie aber den jetzigen Vorschriften entsprechen. Was die Olivjacken betrifft, so ist es schon ein Nachteil der alten Uniform, dass das Koppel über der Feldjacke getragen wird. So kann es nicht seinen Hauptzweck erfüllen, nämlich die Hose hochzuhalten. Man muss also entweder zusätzlich zum Koppel noch einen Gürtel unter der Jacke tragen (was etwas lästig sein kann) oder Hosenträger tragen (was noch viel unangenehmer ist, weil die Dinger immer von den Schultern rutschen und weil man nicht die Hose herunterlassen kann, ohne auch die Jacke auszuziehen). Ich nehme mir deshalb die Freiheit, auf längeren Märschen entweder das Koppel unter der Jacke zu tragen oder die Jacke in die Hose zu stecken.

So krasse Kombinationen von (z.T. ausländischen) Fleckmustern unterschiedlichster Farbrichtungen, weissen Turnschuhen, einzelnen olivfarbigen Stücken u.s.w. finde ich allerdings auch schlimm. Das ist für mich keine Uniform mehr, sondern pseudomilitärische Faschingskostümierung.

Stövel
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