[Stoevel]

Mir ist es vor einigen Jahren auch passiert: Voll aufgerödelt (die Gasmaske befand sich allerdings nicht auf dem Kopf, sondern in ihrer Tasche am Tragegürtel) marschierte ich mit einer Gruppe anderer Rekruten unter dem Kommando eines Vorgesetzten durch das Gelände. Als vor uns ein flacher Tümpel auftauchte, mussten wir natürlich hindurch, und mittendrin kam das Kommando "Stellung!" (was bedeutet, dass man sich unverzüglich flach auf den Boden zu legen hat). Dabei dachten natürlich weder der Vorgesetzte noch wir Rekruten an die Filter in unseren Gasmaskentaschen. Da die Gasmaskentaschen nicht dicht sind, liefen sie voll Wasser.

Später zeigte sich, dass mein Filter, wie befürchtet, keine Luft mehr durchliess und weggeworfen gehörte. Aber wie es eben im Leben geht – manchmal bleiben Dinge, die getan werden sollten, wochenlang ungetan, und so lag der Filter nach fast zwei Monaten noch immer bei mir in der Küche. Aus Neugier testete ich, ob er immer noch keine Luft hindurchliess, und zu meinem Erstaunen zeigte sich, dass man jetzt, nachdem anscheinend das Innere des Filters getrocknet war, wieder durch ihn atmen konnte; es ging allerdings etwas schwerer als früher.

Ich entschloss mich deshalb, den Filter nicht wegzuwerfen. Denn dass das Atmen damit schwerer ist als mit einem intakten Filter, hat ja durchaus einigen Reiz bei militärischen Drillspielen. Aber die Schutzwirkung bei Gas und Rauch ist nicht mehr vorhanden. Für Spiele, bei denen man sich Rauch oder Tränengas aussetzt, ist er deshalb untauglich. Man sollte deshalb solche Filter, wenn man sich entschliesst, sie nicht wegzuwerfen, deutlich sichtbar als defekt kennzeichnen, damit es nicht zu einer – möglicherweise verhängnisvollen – Verwechslung kommen kann.

Zur Information: einen neuen Filter für BW-Gasmasken bekommt man bei Räer für 4,90 Euro.