Wüstentarn

Bundeswehr-Soldaten erschießen Jugendlichen

Tödlicher Zwischenfall an einem Bundeswehr-Kontrollpunkt in Nord-Afghanistan: Deutsche Soldaten erschossen einen Jugendlichen!
Bei den Schüssen von Bundeswehrsoldaten auf ein Fahrzeug nahe einer deutschen Stellung im Norden Afghanistans ist entgegen ersten Angaben ein afghanischer Jugendlicher getötet worden. Zwei Menschen wurden schwer verletzt, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte.
Er korrigierte damit erste Angaben, wonach zwei Zivilisten getötet und zwei verletzt worden seien.
Demnach saßen in dem weißen Pickup, der sich im Raum Kundus am Sonntag ?mit hoher Geschwindigkeit? der Stellung deutscher Soldaten näherte und nicht auf Warnschüsse reagierte, insgesamt fünf Menschen.
Ein Insasse blieb unverletzt, ein anderer flüchtete.
Unterdessen prüft die zuständige Staatsanwaltschaft Potsdam, ob gegen deutsche Soldaten Ermittlungen eingeleitet werden.
Dies sei davon abhängig, ob die Bundeswehr-Angehörigen eindeutig in Notwehr gehandelt hätten, teilte ein Behördensprecher mit.
Dass es zu der Situation gekommen sei, werde ?Terroristen angelastet?, sagte der Ministeriumssprecher.
Die deutsche Stellung sei im Rahmen einer Operation gegen radikalislamische Taliban, bei der es am Sonntag mehrfach Feuergefechte gegeben habe, eingerichtet worden.
Ob es sich bei den Insassen in dem Pickup ausschließlich um Zivilisten handelte oder ob sie von den Taliban geschickt wurden, sei bislang unklar.