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Alt 24. January 2009, 19:29   #19
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Stabsfeldwebel
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Hamburg


Standard Re: Bundeswehr schwulenfeindlich?

Hallo,

ich finde das sehr spannend, wie erschrocken Markus auf diesen abgelagerten Spruch mit der Fahnenflucht reagiert. Ich war ja auch nicht bei der Bundeswehr. Und kenne den nur von schwulen Uniformcamps. Entsprechend wenig schwulenfeindlich finde ich diesen Spruch.
Ich beziehe normalerweise auch den Begriff "Schwuchtel" nicht auf mich. Das sagen viele Leute in diesem Land, wenn sie gerade ein abfälliges Wort über irgend eine Person benötigen, hat aber meistens mit realen Schwulen und realer Schwulenfeindlichkeit überhaupt nichts zu tun.

Ich hab mir jetzt endlich mal den ganzen queer.de-Artikel mitsamt Kommentaren durchgelesen und spontan mein schlechtes Gewissen verloren, dass ich das vorher nicht gemacht habe. Vorher hat mich hier nur der Tenor "Der soll sich nicht so anstellen" gestört. Aber die Seite selbst gibt ja auch kaum weiteren Informationen preis und damit viel Raum zu Spekulation.

Zitat:
Und gerade für jemanden der scheu und schüchtern ist, sind die "Forderungen" ziemlich großspurig.
Darkon, Dein Satz hat in meinen Augen einen logischen Fehler: "Scheu und schüchtern" ist vermutlich der nicht näher bekannte 18-jährige Coming-Outler, der sich aus irgend einem uns nicht näher bekannten Grund nicht seinem direkten Vorgesetzten oder der vom Dienstweg benannten Vertrauensperson gewandt hat. Ich vermute mal dringend, dass er ihr schlicht nicht vertraut hat, und ich halte es für gut möglich, dass ich das nachvollziehen könnte, wenn ich denn diese Personen kennen täte (irgendwie versage ich hier gerade beim korrekten Konjunktiv). Die Forderungen dagegen stammen vom Vorstandsmitglied des rat+tat e.V.. Der ist anscheinend berufsschwul, großspurig und weiß in Wahrheit nicht wirklich, wovon er redet. Meint aber, mal so richtig auf den Putz hauen zu müssen. Ich bezweifle, dass er damit seinem Klienten einen sonderlichen Gefallen getan hat, aber darum ging es ihm vermutlich auch gar nicht.

Was nichts an meinem Eindruck ändert, dass sich hier einige persönlich auf den Schlips getreten fühlen, wenn jemand andeutet, dass schwul und Bundeswehr in der Realität zu Problemen führen können. Nur weil viele von Euch das anscheinend anders erlebt haben, gehe ich trotzdem davon aus, dass es häufig vorkommt. Und meine Solidarität gehört da zunächst erst mal dem überforderten 18-jährigen Coming-Outler und nicht der Institution Bundeswehr. Allerdings nicht dem Sozialpädagogen und Berufsschwulen.

Gruß,
Jens
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