Heute nun fand die Trauerfeier für zwei weitere in Afghanistan gefallene Soldaten statt. Endlich hat sich auch im Verteidigungsministerium die Meinung durchgesetzt, dass man von "gefallen" spricht. Dieses geschah auf Drängen des Bundeswehrverbandes. Damit ist der ISAF-Einsatz eindeutig ein Kriegseinsatz. Erschütternd für mich war, dass in den ausführlichen Nachrichten Finanzen, Börsenkurse und Kunst im Vordergrund standen. Über die zweite Trauerfeier in Zweibrücken innerhalb der letzten drei Wochen wurde nicht einmal berichtet. Nur im Videotext fand man diese Information. Da der Ausdruck "gefallen" jetzt wohl sich auch beim Verteidigungsminister durchgesetzt hat, kann dieser Einsatz meines Erachtens nicht mehr mit unserer Verfassung vereinbart werden. "Vom deutschen Boden darf nie wieder Krieg ausgehen". Dramatisch, der Spagat, den hier skrupellose Menschen mit der Absicht, von den inneren Problemen unseres Landes durch derartige Kriegshandlungen abzulenken versuchen. Für die Angehörigen, der Gefallenen sicherlich nur ein sehr kleiner Trost, dass ihnen die volle Hinterbliebenenversorgung zusteht. Die Verlorenen, um die sie trauern, sind nicht zu ersetzen. Erschütternd auch das Verhalten des zuständigen Ministers, der sich bei Überraschungsbesuchen mit einem Airbus der Bundeswehr in ein benachbartes Land fliegen lässt und dann heimlich zur Einsatzzentrale reist. Feige! Dschingis Khan ist noch vor seinen Truppen geritten. Heute überlässt man den Soldaten, ein Land zu beschützen, das nicht zu befrieden ist. Neunzig Prozent des Schlafmohns, aus dem Heroin hergestellt wird und das auch in unserem Land viele Menschen süchtig macht, wird dort angebaut. Eine Regierung, die es in sechs Jahren nicht geschafft hat, dieses zu unterbinden und im Land Ordnung herzustellen, ist es nicht wert, als solche bezeichnet zu werden. Der Einsatz ist kostenintensiv und völlig unnötig. Dieses Geld wird hier viel mehr gebraucht, um akute Armut zu bekämpfen.