AW: BW-Liederbuch aus dem Verkehr gezogen
@ ABC-Soldat
Ich denke, hier hat niemand die Absicht, auf der Wehrmacht eine Tradition zu begründen. Wir haben lediglich versucht – so jedenfalls meine Intention – Erklärungen zu finden.
In der frühen Nachwendezeit hatte ich einige recht intensive Einblicke in den „Einigungsprozess“, in deren Verlauf sowohl westdeutsche Administration als auch Wirtschaft mit einer wahren „Sieger- und Kolonialherrenmentalität“ über die neuen Bundesländer hergefallen sind. Selbst ich als „Wessi“ habe das damals so wahrgenommen und ich schäme mich heute noch dafür.
Die Übernahme einiger Traditionen der NVA hätte uns (damit hast Du vollkommen recht) sicherlich nicht geschadet, ganz im Gegenteil. Ich könnte mir z.B. eine Gelöbnisfeier auf der „Straße der Nationen“ auf dem Ettersberg bei Weimar – wie in der NVA üblich – vorstellen. Das wäre sicherlich nicht nur identitäts- und traditionsstiftend, sondern auch ein sehr positives Signal gegenüber dem Ausland. Auch in manchen Kreisen der eigenen Bevölkerung könnten dadurch neue Akzente gesetzt werden, die zu einer positiveren Wahrnehmung und stärkeren Akzeptanz der Bundeswehr führen würden.
Übrigens:
Hat eigentlich irgendjemand wahrgenommen, dass Armeegeneral Heinz Keßler am 2. Mai im Alter von 97 Jahren verstorben ist? Er war der letzte noch lebende Unterzeichner des Manifestes des Nationalkomitee „Freies Deutschland“. Aber das ist nur noch eine Randnotiz in der Geschichte...........
|